Musik: John Zorn – Between Two Worlds
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Da sind Welten dazwischen
gefühlsmäßig
zwischen dem Bild des Gorillas
und dem des Rehes
Den Gorilla sah ich
dieser Tage im Tierpark
ich bestaunte ihn
beobachtete ihn
aber da war keine Emotion in mir spürbar
Ich weiß auch nicht
doch, ich weiß schon
es ist meist nur
ein reines Sehen
vielleicht auch ein
eigenartiges Gefühl der Leere
das da in mir auftaucht
ein Gefühl
das ich „so“
nicht wirklich kenne
Ich nehme auch ein Bedauern wahr
es ist da immer ein Bedauern in mir
auch wenn sich die Tiere
eventuell wohlfühlen
Dann komme ich nach Hause
und sehe das Reh
was sag‘ ich, ich habe es gehört
Ich ging gerade zur Regentonne
um meine Gießkanne zu befüllen
da vernahm ich plötzlich ein Fiepen
„Hä?“, dachte ich mir,
„was ist denn das?“, und schau
über den Gartenzaun auf die Streuobstwiese
da steht es direkt am Zaun
und schaut mich an
Ich sehe es
(oder auch mehrere)
übrigens fast jeden Tag
nur bewegen sie sich da
meist in Nachbars Feld
aber so direkt
so ganz nah?!
Hui, mein Herz hüpfte vor Freude
ich sprudelte förmlich über
auch hielt ich den Atem an
um es ja nicht zu verscheuchen
und auch, um es besser wahrzunehmen
Aber das ist nichts Neues
so geht es mir oft
Alltag eben
😉
@zartgewebt
Bildquelle: alle @zartgewebt
Am besten versteht sich die Eva, die kleine Schlange, aber mit der großen Schlange. 😉
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ssssssssssh ;->>>>>>>>
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Ein zartes Reh. Zu sein? Zu sehn, ihm zusehn, ist so schön! Der Gorilla macht Eindruck, ja. Ihn lernt man erst näher kennen, wenn man Aug in Aug (nein, das macht man nicht einfach so. Er legt Wert auf Umgangsformen, reagiert ungehalten, wenn man seine Grenzen überschreitet. Wie? Das Reh auch? Ja, es läuft weg…) ihm gegenübersitzt. Lange den Austausch von Primat zu Primat (ja, mit lausen. Das ist am Besten. Auf derlei Zärtlichkeiten versteht sich der Wiederkäuer am Waldrand nicht, behält seine Hirschlausfliegen und Rachenbremsen.) pflegt.
Dann springt der Funke über. Dann heißt es plötzlich: „Bruder!“
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Ganz wunderbar hast du das zum Ausdruck gebracht, Petra, nur passiert dieses „Bruder“ meines Erachtens nicht plötzlich, dazu bedarf es des Vertraut-Machens, und das geschieht nicht von heut‘ auf morgen.
Ich habe aber bei meinem Eintrag auf etwas anderes gezielt, es war der Vergleich mit dem wild lebenden Tier und dem eingesperrten. Die Wahrnehmung ist da für mich extrem unterschiedlich, egal welch ein Tier das jetzt ist, mein Empfinden einem eingesperrten Tier (Zoo etc..) gegenüber, ist … keine Ahnung … ich fühle da oft so eine Leere … :`-/
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Leider ist es uns nicht gegeben – das hat seinen Grund u.a. in unserer althergebrachten Lebensweise, an der Notwendigkeit, dieses anspruchsvolle Großhirn und den Rest zu füttern, sie haben alle Angst vor uns – einen guten Kontakt zu dem wilden, also flüchtigen Tier aufzubauen. Das ist schade.
Neulich im Zoo (Osnabrück, wir waren ja ganz da droben, wo’s mit dem Auto nicht mehr weitergeht) nahm ein Kind intensiv, wenn auch ein wenig ungestüm, Kontakt zu einem Orang – Utan – Mann auf. Die Panzerscheibe dazwischen beruhigte den großen Affen und die Eltern des Mädchens.
Es geht. Mit Abstrichen, aber es geht.
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