ALL EIN(S)

 

 

 

 Musik: PJ Harvey – The Wind
play
 

 

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Den Drang nach oben hatte ich schon als Kind
nichts konnte mir hoch genug sein
jeder Turm, der sich mir bot, wurde erklettert
Bäume, Dachstühle
auch saß ich stundenlang
auf den Dächern diverser Bauhütten
konnte an keinem Jägerstand vorbei
ohne nicht wenigstens einmal
Ausblick gehalten zu haben
Auch in den Bergen war ich oft anzutreffen
meine Eltern waren ja begeisterte Bergsteiger
und nahmen uns Kinder
natürlich auf ihren Touren immer mit

 

 

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Die Bergwelt hat mich immer noch
nicht aber, um mich primär
sportlich zu betätigen
 auch nicht, um Weltflucht zu begehen
nein, es ist, weil
na ja

 

 

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Wenn ich einen Berg erklimme
lasse ich alles hinter mir
bin ich total im Jetzt

 

 

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auch die Gespräche drehen sich
ob am Weg oder auf der Berghütte
nur um den Berg und um das Drumherum
Bei allen anderen übrigens auch
die mir dort begegnen
das Zuhause
die Eltern
Kinder
Beruf
Krankheiten
etc.
alles ist irgendwie weg
man ist ganz bei sich
ich bin ganz bei mir
und irgendwie
doch ganz offen für alles
was da auf mich einfließt

 

 

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Groß
und weit bin ich da
AllEin(s)
@zartgewebt

 

 

 

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Bildquelle:  alle@zartgewebt (außer Kind..)

 

 

 

17 Antworten auf „ALL EIN(S)

  1. Legitime Weltflucht oder besser: Versuch, der sogenannten Zivilisation für eine Weile zu entkommen. Angesichts der Verhältnisse ein verständliches und notwendiges Unterfangen. Leider sind bei uns die Berge nicht so hoch. 😉

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    1. Hmmm, ich weiß nicht, Lyriost, im Großen und Ganzen bin ich mit meiner Welt im Reinen.
      Den Drang, in anderen Häusern zu kehren, habe ich schon längst abgelegt, weil, vor lauter Reinemachen bei denen wo es mir stinkt, häuft sich dann mitunter der Dreck im eigenen Haus meterdick an, das muss ich nicht (mehr) haben. Die Stinker nehme ich zwar wahr, halte mich aber (so gut es geht) von ihnen fern.

      (Ich habe da in mir so ein Schutzschild, das ist oft sehr hilfreich.) 😉

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    1. *Ähm* … da stehe ich jetzt auf der Leitung, Lyriost. ¯\_(⊙︿⊙)_/¯
      Sicher bin ich mir sicher.
      Wegen den Stinkern bin ich ja nicht auf dem Berg.
      Auch nicht wegen den Duftenden.

      Trotzdem ist alles weg.

      Ich hänge den Rucksack um, und meine Gedanken
      sind nur dort, wo ich gerade bin, weil …
      da ist so viel, dass nichts
      (oder selten) anderes Platz findet.

      (─‿‿─)

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  2. Weshalb genießt du es wohl, wenn „alles irgendwie weg“ ist? Ist es nicht so, daß ein Großteil dieses „alles“ – die zivilisatorische Übertreibung, der Plastikkram, Karrieremacherei, das Rennen des Esels hinter der Möhre, die ewigen unnützen Streitereien und so weiter – uns von Zeit zu Zeit besonders auffällt und uns mächtig nervt? Nicht nur der blöde Nachbar und der bösartige Chef, die, die du Stinker nennst. Die Seele muß hin und wieder duschen. Das müsste sie auch, wenn alle lieb und nett wären. Liebe Grüße

    Gefällt 1 Person

  3. Danke für den Trigger…fühlt sich gut an,
    wenn’s mal wieder Zeit ist für…………….

    ~Weit raus in die Wildnis
    Wo mich keiner sucht oder finden kann
    Nur NiemandsIland
    Das weite All
    Pustet Milliarden Gedanken frei ~

    Gefällt 1 Person

  4. Da stehen Steine aufeinander und flattern bunte Fähnchen…. bist nach Tibet ausgewandert oder meinen die Älpler, alle Sitten nachahmen zu müssen (und, ganz messmerisch, ihre Gipfelkreuze abbauen zu sollen?)? –
    Aber ja, auf den Bergen wohnt die Freiheit. Allerdings nur, wenn man sie nicht erstickt, eine Bergbahn baut, Planierraupen die Landschaft schiegerecht ändern läßt, bis der ganze Berg runterkommt, die Touristenmassen anlockt. Doch Berg- oder Waldeinsamkeit, die mich freut – ja, ja, die Romantiker suchten auch schon danach! – ist so belebend und beruhigend zugleich, tut das, was der Psychologe mit Füßen auf dem (Teppich-, Dielen-) Boden meint: erdet. Stellt Verbindung her zur tatsächlichen Welt, die, mag man sie auch vom Menschen geprägt nennen, eben doch nicht vom Menschen gemacht ist. Sondern Stein, Erde, Sphärenmusik, Leben. Da geht es auch nicht um Weltflucht, wobei Lärmflucht, Zivilisationsflucht, Natursuche eine Rolle spielen. Weltflucht: das wäre eher eine Auszeit im Schweigekloster oder tatsächlich in einer Höhle auf halber Höhe im Himalaya, in einer Schamanenjurte irgendwo in der Gobi. Das, was wir suchen, das ist eher die Verbindung zur Welt. Wenn auch nicht zur Menschenwelt. Weshalb durchaus ein anderer Wanderer an uns vorüberziehen darf auf seinem Weg nach Sparta, doch nicht Heerscharen, die den Klang der natürlichen Welt zerstampfen.
    Oder?

    Gefällt 2 Personen

      1. Was mir hier im einst von den Gletschern zusammengeschobenen, buckligen Alpenvorland fehlt, das ist der freie Blick ins Weite, den man bekommt, wenn man nur hoch genug gekraxelt ist. Hier sind’s fast immer Waldhügel, und man freut sich, wenn man so frei steht, dass man ins Weite hinaussieht, die schneebedeckten, richtigen Berge dort stehen sieht (unveränderlich, ewig – dabei wachsen die Alpen, solange die afrikanische Platte schiebt, munter weiter!).

        Gefällt 1 Person

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