BEGEGNUNG MIT …

 

 

 

Musik: Karlheinz Stockhausen

 

Vorweg, ich mag meine Träume, denn meist sind diese von
angenehmer Konsistenz, zwar vielfach obskur oder skurril,
manchmal auch obszön, doch (fast) nie über das Maß der
Unerträglichkeit hinausreichend. Bis auf einmal, ist schon ein paar Jahre her (na ja, ist mir im Laufe der Zeit jetzt schon öfter passiert), also, da musste ich mich zwingen, aufzuwachen. Hört sich eigenartig an, ich weiß, nur es musste sein, denn ich hatte im Traum eine äußerst bizarre Begegnung.

~ ~ ~

Das Land war überflutet, wir hatten Hochwasser.
Ich befand mich in der elterlichen Küche, saß am Fenster und
beobachtete eine Menschenmenge, eine kleine Gruppe
„Gesichtsloser“ (bzw. ich konnte niemanden erkennen),
die schnurstracks, bis zu den Knien im Wasser versunken,
auf mein Elternhaus zusteuerte. Mein besonderes Augenmerk
galt dabei dem Rudelsführer, einer zierlichen Person,
sehr kindlich wirkend, die eine bis über den Po reichende,
handgestrickte Weste trug; meine Weste, eine Weste, die
mir meine Mutter, als ich noch ein Kind war, gestrickt hatte. Nun war es aber leider so, dass ich die Gesichtszüge dieser Person nicht erkennen konnte, da diese den Kopf tief gesenkt hielt und ihn erst hob, als sie sich direkt dem Fenster näherte.
Ich erschrak.
Ich erschrak sehr!
Es starrte mich ein Wesen an, gesichtslos, nur mit riesengroßen Augen ohne Pupillen, eigentlich waren da nur zwei schwarze Löcher, doch ich habe mich in dem Wesen sofort wiedererkannt. In dem gleichen Moment wusste ich
plötzlich, dass ich „nur“ träumte und sofort aufwachen
musste. Es war wie ein Stoppschild:
„Bis hierhin und nicht weiter!“
Ich fand mich auch sogleich im Bett wieder, doch ich
konnte dieses Traumwesen, also „mich?“, nicht abschütteln,
es befand sich noch im Zimmer, stand neben meinem
Bett und starrte mich an. Ich geriet in Panik, wollte
es vertreiben, doch ich konnte mich nicht bewegen, war in
einer ganz seltsamen Starre gefangen. Mit aller Gewalt
versuchte ich mich aufzurichten, das mir dann auch mit
größter Kraftanstrengung gelang, ich schleppte mich
zur Tür, ergriff die Klinke und … lag augenblicklich
wieder im Bett.
Es war zum Verrücktwerden!
Ich wusste: „Ich bin wach!“, doch ich konnte das Bett
nicht verlassen, konnte weder schreien noch einen Finger rühren, zudem fixierte mich noch immer dieses Traumwesen. Nur wusste ich auch, dass dieses Wesen
sofort verschwinden würde, wenn ich nur endlich
fähig wäre, das Zimmer zu verlassen. So versuchte ich es
wieder und wieder und wieder …
Ich scheiterte immer an der Tür!

 

traum c (2)

 

Ich war am Verzweifeln, wollte schreien, mit der
Hand nach dem Wesen schlagen …das mir dann schlussendlich nach schier endlos langer Zeit mit Müh und Not auch gelang.

 

traum b (2)

 

Der Spuk war augenblicklich vorbei.
@zartgewebt
Bildquelle: Katarzyna Widmanska

 

 

33 Antworten auf „BEGEGNUNG MIT …

  1. Ja, Türen in Träumen können sehr unangenehm sein. Ich befand mich neulich in einem Raum ohne Klinke, nachdem man mich in einem fremden Haus in ein Zimmer gelockt hatte. Ich dachte, das war es jetzt … Schaurig. (Heraus bin ich erst gekommen, nachdem ich ein Glas vom Nachttisch gewischt hatte.)

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    1. Das glaube ich dir gerne, Lyriost, muss schrecklich gewesen sein das. 😮

      Für mich war das Erschreckendste daran jetzt nicht so sehr der Traum, sondern die Lähmung, die Schlafparalyse, die mich endlos lang gefangen hielt, da ist dein Geist hellwach und dein Körper total bewegungsunfähig. Du bist dieser Situation völlig hilflos ausgeliefert und kommst in Panik …

      Ich hatte das auch schon zweimal nach einer Operation im Aufwachzimmer. Boah, was ich da gekämpft habe um mich bemerkbar zu machen bei den Schwestern … dachte, eine tonnenschwere Eisenplatte drückt mich in den Boden, kam total in Atemnot.

      Und noch zweimal im Bett zuhause ohne aber vorher geträumt zu haben. Aber das ist eine andere Geschichte … da konnte ich mich mittels Gedankenübertragung befreien (wobei aber auch dem ein unglaublich Kraftanstrengung vorausging, mich der Lähmung zu entziehen, bis ich durch Gedanken zu vermitteln versuchte… ).

      😉

      Like

  2. Da hausen ja wahrlich fürchterliche Berggeister in den Alpen & deinen AlpTräumen!
    … meistens jedoch die eigenen; gelegentlich so man sie einzuladen weiß aber auch ganz & sehr unEigenNUetzliche.
    Ich hab mal von magnetischen Elektrolurchen geträumt, die sich auf Moebiusbändern bewegten, permanent ihre Hautfarbe wechselten & pingpongartig

    anzogen & abstießen. Sehr drollig waren sie*lach*. Ich gAFFtE & irgendwie&wann schaffte ich es, um des nicht daran kLEBEN bleiben mEines Willens, meinen Blick zu verändern & dem Affen einen vergrößerten Blickwinkel (à la ESCHERsMathePunkt) zu gönnen.

    Gefällt 1 Person

    1. Dass in den Alpen füüüüüüüürchterliche Berggeister hausen kann ich nicht bestätigen, ǟӼɛʟ, war ja gerade drei Wochen dort zugegen und es war fürwahr himmlisch. 😉 Auch nächtens suchte mich dort kein *Alp* heim, im Gegenteil, einmal träumte ich gar von deiner Tochter. 🕊
      Also, von so einem Lurch zu träumen *lach* …

      da laust dich doch wirklich der 🐒

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    1. Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! F*UCK!! Wo hast du denn daaaaaaaas jetzt hergezaubert!
      Bin sprachlos ob des Videos. Ist mir so gar nicht traumfremd das 😮 *urgs*

      Ja, alles muss man selber machen, egal auch … ob wer neben dir, ein anderer bekommt das in der Regel gar nicht mit.

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          1. WüsTe’st, datt kenn isch *g*ut … Immer diese KonJunkTiefe
            NIx halbEs & niX janzEs
            PerDonne!rwetter aber auch, laß mich nicht geWittern*lach*
            Gehab Dich unwüst & urgeMUeTlich am W…-E..
            l.G

            Gefällt 1 Person

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